Am 3. Oktober 1990 wurde die Wiedervereinigung Deutschlands offiziell vollzogen. Dieser Tag markiert das Ende der Teilung, die nach dem Zweiten Weltkrieg in zwei separate Staaten führte: die Bundesrepublik Deutschland (Westdeutschland) und die Deutsche Demokratische Republik (Ostdeutschland). Die Wiedervereinigung war das Ergebnis eines langen Prozesses, der durch politische Veränderungen in den 1980er Jahren, insbesondere durch die friedliche Revolution in der DDR, eingeleitet wurde. Der Fall der Berliner Mauer am 9. November 1989, der als symbolisches Ereignis für das Ende der Teilung gilt, war ein entscheidender Moment, der den Weg zur Wiedervereinigung ebnete. Die Mauer, die Berlin seit 1961 teilte, fiel aufgrund massiver Proteste der Bevölkerung in der DDR, die mehr Freiheit und demokratische Rechte forderten.
Die Ereignisse des 9. November 1989 und des 3. Oktober 1990 haben eine tiefgreifende Bedeutung für das deutsche Volk. Die Maueröffnung symbolisierte nicht nur das Ende der physischen Teilung Deutschlands, sondern auch das Ende des Kalten Krieges und der ideologischen Spaltung zwischen Ost und West. Für viele Menschen in der DDR war die Öffnung der Mauer ein Moment der Freiheit und Hoffnung. Es führte zu einem neuen Gefühl der Einheit und Identität unter den Deutschen, die über die früheren politischen und geografischen Unterschiede hinweg zusammenkamen.
Die Wiedervereinigung hatte auch bedeutende soziale, wirtschaftliche und kulturelle Implikationen. Sie brachte die Herausforderungen der Integration der beiden unterschiedlichen Gesellschaften mit sich, die in den letzten Jahrzehnten sehr unterschiedliche politische und wirtschaftliche Systeme entwickelt hatten. Die Greidnisse, also die Klagen und Forderungen der Menschen aus der ehemaligen DDR, spielten eine wichtige Rolle im Wiedervereinigungsprozess. Sie machten auf die Missstände aufmerksam, die in der DDR herrschten, und forderten mehr Mitbestimmung, Demokratie und soziale Gerechtigkeit. Diese Stimmen trugen dazu bei, dass die politische Landschaft in Deutschland neu gestaltet wurde und dass die Wiedervereinigung nicht nur als eine formale Annexion der einen Seite durch die andere, sondern als ein Prozess des Dialogs und der Integration betrachtet wurde.